Training Stress Score für das Laufen: TSS, CTL, ATL & TSB erklärt
Meistern Sie die Laufbelastung mit Performance Management Charts
🎯 Wichtige Erkenntnisse: Training Stress Score für das Laufen
- Training Stress Score (TSS) quantifiziert, wie sehr sich jeder Lauf auf Ihren Körper auswirkt, indem Intensität und Dauer in einer einzigen Kennzahl kombiniert werden
- CTL (Chronic Training Load) misst Ihre langfristige Fitness, die über 42 Tage konsistenten Laufens aufgebaut wurde
- ATL (Acute Training Load) erfasst die aktuelle Ermüdung der letzten 7 Tage Training
- TSB (Training Stress Balance) zeigt Ihr Fitness-Ermüdungs-Gleichgewicht und Ihre Bereitschaft für Wettkämpfe oder den Erholungsbedarf
- Das Verständnis der Laufbelastung verhindert Übertraining und optimiert den Zeitpunkt der Leistung durch datengestützte Periodisierung
Grundlage: TSS-Berechnungen erfordern Ihre Kritische Laufgeschwindigkeit (CRS) als Schwellenwert-Referenzpunkt.
Was ist der Training Stress Score (TSS) für das Laufen?
Die Training Stress Score Lauf-Methodik beantwortet die kritische Frage: Wie hart war dieses Training? Nicht nur Distanz oder Zeit, sondern die tatsächliche physiologische Belastung, die jeder Lauf Ihrem Körper auferlegt.
Das Training Stress Score (TSS) System, entwickelt von Dr. Andrew Coggan für das Radfahren, wurde für das Laufen angepasst, um eine standardisierte Methode zur Quantifizierung von Trainingsintensität und -dauer in einer einzigen Zahl bereitzustellen. Für Läufer verwenden wir den Running Training Stress Score (rTSS) basierend auf dem Tempo relativ zu Ihrer Schwelle.
Der TSS-Standard für das Laufen
Eine Stunde bei Ihrer Kritischen Laufgeschwindigkeit (CRS) oder Schwellentempo = 100 TSS
Diese Standardisierung ermöglicht den Vergleich über Trainingseinheiten, Wochen und Trainingszyklen hinweg. Ein 30-minütiger Schwellenlauf = ~50 TSS. Ein 2-stündiger Schwellenlauf = ~200 TSS.
Lauf-TSS vs. Radsport-TSS: Hauptunterschiede
Obwohl beide Sportarten TSS verwenden, hat die Laufbelastung einzigartige Eigenschaften:
| Aspekt | Radsport-TSS | Lauf-TSS (rTSS) |
|---|---|---|
| Primäre Eingabe | Leistung (Watt) | Tempo (min/km oder min/Meile) |
| Aufprallbelastung | Niedrig (sitzend) | Hoch (Bodenkontaktkräfte) |
| Erholungsbedarf | Niedriger bei gleichem TSS | Höher aufgrund muskuloskelettaler Belastung |
| Wöchentliches Volumen | 500-800+ TSS typisch | 300-500 TSS typisch (gleiches Fitnessniveau) |
| Formel | IF² × Dauer × 100 | IF² × Dauer × 100 |
⚠️ Wichtig: Höhere Aufprallbelastung beim Laufen
Derselbe TSS-Wert repräsentiert beim Laufen mehr physische Belastung als beim Radfahren aufgrund von Aufprallkräften. Ein Läufer, der 400 TSS/Woche akkumuliert, erfährt eine ähnliche Trainingsanpassung wie ein Radfahrer mit 600-700 TSS/Woche. Die Laufbelastung muss sowohl kardiovaskuläre als auch muskuloskelettale Belastung berücksichtigen.
Running Training Stress Score (rTSS) Berechnung
Die Formel für Lauf-TSS
Wobei Intensity Factor (IF) ist:
Normalized Graded Speed (NGS) berücksichtigt Tempovariabilität und Steigung:
📊 Vereinfachte tempobasierte Methode
Für Läufer ohne Leistungsmesser verwenden Sie die tempobasierte Berechnung:
Beispiel: Wenn Ihr CRS-Tempo 4:00/km beträgt und Sie bei 4:20/km laufen:
IF = 4:00 / 4:20 = 240/260 = 0,923
Hinweis: Langsameres Tempo = niedrigerer IF (invertiert zur Geschwindigkeitsberechnung)
Ausgearbeitetes Beispiel: Tempolauf
Läuferprofil:
- CRS-Tempo: 4:00/km (15 km/h)
- CRS: Schwellentempo für 1 Stunde
Trainingsdaten:
- Gesamtdistanz: 10 km
- Bewegungszeit: 43:20 (0,722 Stunden)
- Durchschnittstempo: 4:20/km
Schritt 1: Durchschnittsgeschwindigkeit berechnen
Geschwindigkeit = 13,85 km/h
Schritt 2: IF berechnen (Geschwindigkeitsmethode)
IF = 0,923
Schritt 3: IF berechnen (Tempomethode)
IF = 0,923 ✓
Schritt 4: rTSS berechnen
rTSS = 0,852 × 0,722 × 100
rTSS = 61,5
Interpretation: Dieser 10-km-Tempolauf bei Schwelle-10% Tempo erzeugte 61,5 TSS – ein moderater Trainingsreiz typisch für qualitative aerobe Einheiten.
Lauf-TSS Intensitätsrichtlinien
| TSS-Bereich | Intensitätsstufe | Beschreibung | Beispieltrainings |
|---|---|---|---|
| < 50 | Leichte Erholung | Leichtes Laufen, gesprächsfähiges Tempo, aktive Erholung | 30-45 Min. leichter Lauf, Erholungsjoggen, Steigerungen |
| 50-100 | Moderates Training | Typisches tägliches Trainingsvolumen, aerobe Basis | 60-90 Min. gleichmäßiger Lauf, langer leichter Lauf |
| 100-200 | Hartes Training | Qualitätseinheiten mit Tempo-/Schwellenarbeit | 90-120 Min. mit Schwellenintervallen, Progressionsläufe |
| 200-300 | Sehr hart | Lange Läufe mit Qualität, Wettkampfsimulation | 2-3 h lange Läufe, Halbmarathon-Tempo-Arbeit |
| > 300 | Extrem | Wettkampftag, Ultradistanz-Veranstaltungen | Marathon-Wettkampf, 50 km+ Ultraläufe, Ironman-Läufe |
📊 Wöchentliche TSS-Ziele nach Laufniveau
- Anfänger-Läufer: 150-300 TSS/Woche (3-4 Läufe/Woche)
- Fortgeschrittene Läufer: 300-500 TSS/Woche (4-6 Läufe/Woche)
- Erweiterte Läufer: 500-700 TSS/Woche (6-8 Einheiten/Woche)
- Elite-Läufer: 700-900+ TSS/Woche (8-12 Einheiten/Woche)
Diese akkumulieren zu Ihrer Chronic Training Load (CTL), der unten erklärten Fitnesskennzahl.
CTL, ATL und TSB für Läufer verstehen
Das Performance Management Chart (PMC) visualisiert drei miteinander verbundene Kennzahlen, die die vollständige Geschichte Ihres Lauftrainings erzählen: Fitness, Ermüdung und Form.
CTL - Chronic Training Load
42-Tage exponentiell gewichteter Durchschnitt des täglichen TSS. Repräsentiert langfristige aerobe Fitness und Trainingsanpassung durch konsistentes Laufen.
ATL - Acute Training Load
7-Tage exponentiell gewichteter Durchschnitt des täglichen TSS. Erfasst aktuelle Trainingsbelastung und akkumulierte Ermüdung der letzten Woche Laufen.
TSB - Training Stress Balance
Differenz zwischen gestriger Fitness und Ermüdung. Zeigt Bereitschaft zur Leistung oder Erholungsbedarf vor Ihrem nächsten qualitativen Lauf oder Wettkampf an.
CTL: Ihre Lauf-Fitnesskennzahl
Was CTL für Läufer bedeutet
CTL quantifiziert die Laufbelastung, an die sich Ihr Körper in den letzten 6 Wochen angepasst hat. Ein höherer CTL beim Laufen bedeutet:
- Größere aerobe Kapazität und Laufausdauer
- Fähigkeit, mehr Trainingsvolumen und -intensität zu bewältigen
- Verbesserte neuromuskuläre und metabolische Anpassungen
- Höhere nachhaltige Laufleistung
- Bessere Toleranz gegenüber Aufprallbelastung durch Bodenkontaktkräfte
Zeitkonstante: 42 Tage
CTL hat eine Halbwertszeit von ~14,7 Tagen. Nach 42 Tagen bleiben etwa 36,8% (1/e) der Auswirkung einer einzelnen Trainingseinheit in Ihrer Fitnessberechnung erhalten.
Dieser langsame Abbau bedeutet, dass die Lauffitness allmählich aufgebaut wird, aber auch langsam abnimmt – was vor Detraining während kurzer Erholungspausen schützt.
Typische CTL-Werte für Läufer
Aufbau der Grundfitness, 3-4 Läufe/Woche
Konsistentes Training, 4-6 Läufe/Woche
Hohes Volumen, 6-8 Einheiten/Woche
Professionelle Trainingsbelastung, 8-12+ Einheiten/Woche
- Anfänger: +2-4 CTL pro Woche
- Fortgeschrittene: +3-5 CTL pro Woche
- Erweiterte: +5-7 CTL pro Woche
Das Überschreiten dieser Raten erhöht das Verletzungsrisiko aufgrund der hohen Aufprallbelastung des Laufens erheblich. Die "10%-Regel" (wöchentliches Volumen um nicht mehr als 10% erhöhen) stimmt mit diesen CTL-Anstiegsraten überein.
ATL: Ihre Lauf-Ermüdungskennzahl
ATL erfasst kurzfristige Trainingsbelastung – die in der letzten Woche des Laufens akkumulierte Ermüdung. Sie steigt schnell nach hartem Training und sinkt schnell während der Erholung, was sie für die Verwaltung der Erholung zwischen Qualitätseinheiten unerlässlich macht.
ATL-Dynamik im Lauftraining
- Schnelle Reaktion: 7-Tage-Zeitkonstante (Halbwertszeit ~2,4 Tage)
- Spitzes Muster: Springt nach harten Einheiten, sinkt während Erholungstagen
- Erholungsindikator: Fallende ATL = sich auflösende Ermüdung zwischen Läufen
- Übertrainingswarnung: Chronisch erhöhte ATL deutet auf unzureichende Erholung hin
- Aufprallbelastung: Lauf-ATL spiegelt sowohl kardiovaskuläre als auch muskuloskelettale Ermüdung wider
🔬 Das Fitness-Ermüdungs-Modell für das Laufen
Jedes Training erzeugt zwei Effekte:
- Fitnessstimulus (langsam aufbauend, lang anhaltend)
- Ermüdung (schnell aufbauend, schnell abklingend)
Laufleistung = Fitness - Ermüdung. Das PMC visualisiert dieses Modell und ermöglicht wissenschaftliche Periodisierung und optimales Wettkampf-Timing für Läufer.
Im stabilen Zustand
Wenn die Laufbelastung Woche für Woche konsistent ist, konvergieren CTL und ATL:
Beispiel: Konsistent 400 TSS/Woche
CTL nähert sich ~57
ATL nähert sich ~57
TSB nähert sich 0
Interpretation: Fitness und Ermüdung sind ausgeglichen. Kein akkumulierendes Defizit oder Überschuss – nachhaltige Trainingserhaltung.
Während Aufbauphasen
Bei Erhöhung von Laufvolumen oder -intensität:
ATL steigt schneller als CTL aufgrund kürzerer Zeitkonstante. TSB wird negativ (Ermüdung > Fitness). Dies ist normal und produktiv – Sie wenden Überlastung an, um Laufanpassungen zu stimulieren.
Während des Taperings für Wettkämpfe
Bei Reduzierung der Trainingsbelastung vor Wettkämpfen:
ATL sinkt schneller als CTL. TSB wird positiv (Fitness > Ermüdung). Dies ist das Ziel – am Wettkampftag frisch mit leistungsbereiten Beinen ankommen, während die Fitness erhalten bleibt.
TSB: Ihr Fitness-Ermüdungs-Gleichgewicht und Wettkampfbereitschaft
TSB (Training Stress Balance) ist die Differenz zwischen gestriger Fitness (CTL) und gestriger Ermüdung (ATL). Für Läufer zeigt es an, ob Sie frisch oder ermüdet sind, bereit für einen Wettkampf oder in Erholungstagen brauchen.
TSB-Interpretationsleitfaden für Läufer
| TSB-Bereich | Status | Interpretation | Empfohlene Maßnahme |
|---|---|---|---|
| < -30 | Übertrainingsrisiko | Extreme Ermüdung. Hohes Verletzungsrisiko. | Sofortige Erholung erforderlich. Volumen um 50%+ reduzieren. Erwägen Sie Ruhetage. |
| -20 bis -30 | Optimaler Trainingsblock | Produktive Überlastung. Aufbau von Fitness. | Plan fortsetzen. Auf übermäßige Muskelschmerzen oder Ermüdungsanzeichen überwachen. |
| -10 bis -20 | Moderate Trainingsbelastung | Standard-Trainingsakkumulation. | Normales Training. Kann qualitative Intervall- oder Tempoeinheiten bewältigen. |
| -10 bis +15 | Übergang/Erhaltung | Ausgeglichener Zustand. Leichte Ermüdung oder Frische. | Gut für B/C-Wettkämpfe, Tests oder Erholungswochen. |
| +15 bis +25 | Spitzen-Wettkampfform | Frisch und fit. Optimales Leistungsfenster. | A-Prioritäts-Wettkämpfe. Erwartete Spitzen-Laufleistung. |
| +25 bis +35 | Sehr frisch | Hochausgeruht. Gut für kurze Wettkämpfe. | 5K-10K-Wettkämpfe, Zeitläufe, Bahnveranstaltungen. |
| > +35 | Detraining | Fitness verlieren durch Inaktivität. | Training wieder aufnehmen. Fitness nimmt ab durch verlängerte Ruhe. |
🎯 Ziel-TSB nach Lauf-Wettkampfdistanz
- 5K/10K-Wettkämpfe: TSB +20 bis +30 (7-10 Tage Tapering für Frische)
- Halbmarathon: TSB +15 bis +25 (10-14 Tage Tapering)
- Marathon: TSB +10 bis +20 (14-21 Tage Tapering mit Volumenreduzierung)
- Ultramarathon (50K+): TSB +5 bis +15 (7-14 Tage Tapering, Volumen beibehalten aber Intensität reduzieren)
Kürzere Wettkämpfe benötigen höhere TSB für Geschwindigkeit/Kraft. Längere Wettkämpfe benötigen moderate TSB zur Ausdauererhaltung.
PMC-Beispiel: Lauf-Trainingsblock → Tapering → Wettkampf
12-Wochen-Marathon-Trainingszyklus
Wochen 1-3: Grundlagenaufbau-Phase
- Wöchentliches TSS: 300 → 350 → 400
- CTL: Steigt allmählich von 40 → 48
- ATL: Erfasst wöchentliche Belastung, schwankt 45-60
- TSB: Leicht negativ (-5 bis -15), bewältigbare Trainingsbelastung
- Fokus: Aerobe Grundlagenentwicklung, leichte Kilometer
Wochen 4-7: Aufbauphase 1
- Wöchentliches TSS: 450 → 500 → 500 → 450 (Erholungswoche)
- CTL: Steigt weiter 48 → 60
- ATL: Höhere Schwankungen 55-75
- TSB: Negativer (-15 bis -25), produktive Überlastung
- Fokus: Hinzufügen von Tempoläufen, Schwellenintervallen
Wochen 8-11: Spitzenphase
- Wöchentliches TSS: 500 → 550 → 550 → 500
- CTL: Spitze bei ~65
- ATL: Höchste Werte 65-80
- TSB: Am negativsten (-20 bis -30), maximaler Fitnessstimulus
- Fokus: Lange Läufe mit Marathon-Tempo-Segmenten, Qualitätseinheiten
Woche 12: Erholungswoche
- Wöchentliches TSS: 300 (45% Reduzierung)
- CTL: Leichter Rückgang auf ~63 (Fitness erhalten)
- ATL: Sinkt schnell auf ~50
- TSB: Steigt auf +5 bis +10 (teilweise Frische)
- Fokus: Erholungsläufe, Aufnahme von Trainingsanpassungen
Woche 13-14: Tapering + Wettkampfwoche
- Woche 13 TSS: 250, Woche 14 TSS: 120 + Wettkampf (~250 gesamt)
- CTL: Sanfter Rückgang auf ~60 (minimaler Fitnessverlust)
- ATL: Schneller Rückgang auf ~35 (Ermüdung eliminiert)
- TSB: Spitze bei +20 bis +25 am Wettkampftag
- Ergebnis: Frische Beine, erhaltene Fitness, bereit für Spitzen-Marathon-Leistung
✅ Warum Tapering für Läufer funktioniert
Die unterschiedlichen Zeitkonstanten (42 Tage für CTL, 7 Tage für ATL) erzeugen den Tapering-Effekt, der die Laufleistung optimiert:
- ATL reagiert schnell → Laufermüdung (sowohl kardiovaskulär als auch muskuloskelettal) verschwindet innerhalb von 7-10 Tagen
- CTL reagiert langsam → Aerobe Fitness und Laufanpassungen bleiben wochenlang bestehen
- Ergebnis: Fitness bleibt erhalten, während Ermüdung und Muskelschmerzen verschwinden = frische Beine für Spitzen-Wettkampfleistung
Praktische Richtlinien für das Management der Laufbelastung
1️⃣ Erfassen Sie täglich rTSS konsistent
Protokollieren Sie das TSS jedes Laufs, um genaue CTL/ATL/TSB-Trends aufzubauen. Fehlende Daten erzeugen Lücken in der Fitnesskurve. Verwenden Sie GPS-Uhr-Daten oder tempobasierte Berechnungen für alle Läufe.
2️⃣ Überwachen Sie die CTL-Anstiegsrate sorgfältig
Erhöhen Sie CTL allmählich. Ein wöchentlicher Anstieg von 3-5 Punkten ist für die meisten Läufer nachhaltig. Ein Sprung von 10+ Punkten lädt zu Übertraining und Verletzungen aufgrund der Aufprallbelastung des Laufens ein.
3️⃣ Planen Sie Erholungswochen
Alle 3-4 Wochen reduzieren Sie das Laufvolumen für eine Woche um 30-40%. Lassen Sie TSB auf -5 bis +10 steigen. Dies konsolidiert Fitnessanpassungen und verhindert kumulative Ermüdung.
4️⃣ Timen Sie Ihr Wettkampf-Tapering
Zielen Sie auf TSB +15 bis +25 am Wettkampftag für die meisten Distanzen. Beginnen Sie das Tapering 10-21 Tage im Voraus, abhängig von der Wettkampfdistanz und dem aktuellen TSB-Niveau.
5️⃣ Akzeptieren Sie negatives TSB während des Aufbaus
TSB von -20 bis -25 während Aufbauphasen ist normal und produktiv für Läufer. Es bedeutet, dass Sie Trainingsstimulus für Anpassung anwenden, ohne übermäßiges Verletzungsrisiko.
6️⃣ Bauen Sie CTL allmählich nach Pausen wieder auf
Nach Verletzung oder Off-Season-Pausen versuchen Sie nicht, sofort auf dem vorherigen CTL fortzusetzen. Bauen Sie allmählich mit 3-5 CTL-Punkten pro Woche wieder auf, um Wiederverletzung zu vermeiden.
7️⃣ Hören Sie auf Ihren Körper
TSS-Kennzahlen sind Leitlinien, keine absoluten Regeln. Anhaltende Muskelschmerzen, schlechter Schlaf oder sinkende Leistung trotz guter TSB-Zahlen deuten auf zusätzlichen Erholungsbedarf hin.
8️⃣ Berücksichtigen Sie Nicht-Lauf-Stress
Lebensstress, schlechter Schlaf und Cross-Training beeinflussen die Erholung. Erwägen Sie, TSS-Ziele während stressreicher Perioden zu reduzieren, auch wenn laufspezifische Kennzahlen gut aussehen.
Häufig gestellte Fragen: Training Stress Score für das Laufen
Wie berechne ich TSS für das Laufen ohne Leistungsmesser?
Verwenden Sie die tempobasierte Methode: Berechnen Sie Ihren Intensity Factor (IF), indem Sie Ihr Schwellentempo durch Ihr Durchschnittstempo für den Lauf dividieren. Wenden Sie dann die Formel an: rTSS = (IF²) × Dauer (Stunden) × 100. Wenn Ihr Schwellentempo beispielsweise 4:00/km beträgt und Sie 10 km bei 4:30/km Tempo in 45 Minuten (0,75 Stunden) laufen: IF = 4:00/4:30 = 0,889, also rTSS = (0,889²) × 0,75 × 100 = 59,2 TSS.
Was ist der Unterschied zwischen Lauf-TSS und Radsport-TSS?
Beide verwenden die gleiche IF²-Formel, aber Lauf-TSS repräsentiert aufgrund von Aufprallkräften durch Bodenkontakt mehr gesamte physische Belastung. Ein Läufer mit 400 TSS/Woche erfährt eine ähnliche Trainingsanpassung wie ein Radfahrer mit 600-700 TSS/Woche. Das Laufen verwendet auch Tempo/Geschwindigkeit als Eingabe anstelle von Leistungswatt und erfordert mehr Erholungszeit für denselben TSS-Wert.
Was ist ein gutes wöchentliches TSS für Marathon-Training?
Wöchentliches Lauf-TSS für Marathon-Training variiert je nach Erfahrung: Anfänger, die zum ersten Marathon aufbauen: 250-400 TSS/Woche; Fortgeschrittene Marathonläufer: 400-550 TSS/Woche; Erweiterte/wettkampforientierte Marathonläufer: 550-700+ TSS/Woche. Spitzenwochen können für fortgeschrittene Läufer 600-800 TSS erreichen, wobei Tapering-Wochen auf 200-300 TSS sinken.
Wie unterscheidet sich Lauf-TSS von Schwimm-TSS?
Lauf-TSS (rTSS) verwendet die IF²-Formel basierend auf Tempo/Geschwindigkeit relativ zur Schwelle. Schwimm-TSS (sTSS) verwendet die IF³-Formel, weil der Wasserwiderstand kubisch mit der Geschwindigkeit zunimmt. Die Sportarten unterscheiden sich auch im Erholungsbedarf – Laufen hat hohe Aufprallbelastung, die mehr Erholung erfordert, während Schwimmen niedrig belastend mit schnellerer Erholung ist. Wöchentliche Volumina unterscheiden sich erheblich: Läufer akkumulieren typischerweise 300-500 TSS, während Schwimmer bei ähnlichen Fitnessniveaus 500-800+ TSS erreichen können.
Welches TSB sollte ich für ein 10K-Rennen anstreben?
Für ein 10K-Rennen streben Sie am Wettkampftag ein TSB von +20 bis +30 an. Beginnen Sie ein 7-10 Tage Tapering, um dies zu erreichen. Das höhere TSB (mehr Frische) ist vorteilhaft für kürzere Rennen, bei denen Geschwindigkeit und Kraft mehr zählen als Ausdauer. Beginnen Sie 10 Tage vorher mit der Volumenreduzierung, während Sie etwas Intensität beibehalten, um neuromuskuläre Schärfe zu bewahren.
Kann ich TSS verwenden, wenn ich meine Kritische Laufgeschwindigkeit nicht kenne?
Die Kenntnis Ihrer Kritischen Laufgeschwindigkeit (CRS) oder Schwellentempo ist für eine genaue TSS-Berechnung unerlässlich, da IF relativ zu diesem Wert berechnet wird. Wenn Sie Ihre CRS nicht kennen, führen Sie einen Schwellentest durch: entweder einen 30-minütigen All-Out-Zeitlauf (Durchschnittstempo = CRS) oder ein 8-km-Renntempo. Alternativ schätzen Sie anhand aktueller Rennzeiten: 10K-Tempo + 10-15 Sekunden/km approximiert CRS.
Wie schnell sollte ich mein CTL erhöhen?
Erhöhen Sie das Lauf-CTL um 2-4 Punkte pro Woche für Anfänger, 3-5 Punkte für fortgeschrittene Läufer und maximal 5-7 Punkte für erweiterte Läufer. Dies stimmt mit der "10%-Regel" für wöchentliche Kilometerzunahmen überein und minimiert das Verletzungsrisiko. Das Überschreiten dieser Raten erhöht das Übertrainings- und Verletzungsrisiko aufgrund der hohen Aufprallbelastung des Laufens auf Muskeln, Sehnen und Knochen erheblich.
Was bedeutet negatives TSB während des Trainings?
Negatives TSB bedeutet, dass Ermüdung (ATL) Fitness (CTL) übersteigt – Sie sind derzeit durch kürzliches Training ermüdet. Dies ist normal und produktiv während Aufbauphasen. TSB von -15 bis -25 deutet auf produktive Trainingsbelastung hin. TSB unter -30 deutet auf Übertrainingsrisiko und Erholungsbedarf hin. Negatives TSB während Aufbauphasen erzeugt den Stimulus für Fitnessanpassungen, während positives TSB während Tapering Leistung ermöglicht.
Meistern Sie Ihre Laufbelastung
Das Verständnis des Training Stress Score für das Laufen verwandelt subjektives Training in objektive, datengestützte Leistungsoptimierung. Durch Überwachung von rTSS, CTL, ATL und TSB über das Performance Management Chart erhalten Sie präzise Kontrolle über Fitnessprogression, Ermüdungsmanagement und optimales Wettkampf-Timing.
Das CTL-ATL-TSB-System verhindert Übertraining, optimiert Erholungs-Timing und stellt sicher, dass Sie bei Zielwettkämpfen mit dem perfekten Fitness-Ermüdungs-Gleichgewicht für Spitzenleistung ankommen.